Mit der Maßnahme unterstützt das BMFTR die Entwicklung und Umsetzung innovativer, zielgruppengerechter Konzepte für alle Phasen der Aus- und Weiterbildung, die dem Fachkräftemangel in den Quantentechnologien entgegenwirken. Die Konzepte sollen einen direkten Bezug zu den Quantentechnologien der zweiten Generation aufweisen.
Förderziel und Zuwendungszweck
Für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Quantentechnologien stellt der Mangel an qualifizierten Fachkräften ein erhebliches Problem dar. In einem so forschungs- und wissensintensiven Feld wie den Quantentechnologien liegt das Fundament zukünftiger Spitzentechnologie in der breiteren Verankerung der Thematik innerhalb der Bevölkerung sowie der gezielten Qualifikation von Fachkräften.
Um die Anwendungspotenziale der Quantentechnologien zweiter Generation vollends ausschöpfen und Produkte zur Marktreife zu bringen, braucht es in diesem Bereich hoch qualifiziertes, spezialisiertes und exzellent ausgebildetes Fachpersonal. Wenngleich das allgemeine Bildungsangebot innerhalb der letzten Jahre stark gestiegen ist und Deutschland in den Entwicklungen mit an der Spitze steht, so besteht weiterhin dringender Bedarf, dieses Angebot zu erweitern. Ein erweitertes Bildungsangebot in den Quantentechnologien bekämpft den Fachkräftemangel, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und fördert Innovationen. Zusätzlich ist es nötig, eine „Quantum Awareness“ innerhalb von Unternehmen – hier insbesondere bei Entscheidungstragenden – aber auch bei Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie in der Gesellschaft herzustellen. Es gilt, über die tiefgreifenden Chancen aufzuklären, aber auch Interesse und Investitionsbereitschaft zu generieren sowie Partizipation zu ermöglichen.
Die vorliegende Bekanntmachung verfolgt das Ziel, dem Fachkräftemangel im forschungsintensiven Feld der Quantentechnologien nachhaltig entgegenzuwirken, indem konkrete Bedarfe der Weiterbildung entlang der Lebensbiografie potenzieller Fachkräfte adressiert werden. Insbesondere sollen zielgerichtete Konzepte in allen Phasen der Aus- und Weiterbildung entwickelt und pilotartig umgesetzt werden. Hierbei sollen Anknüpfungen an schulische, hochschulische und technische Ausbildungen sowie berufsbegleitende Maßnahmen gesucht werden. Konkret soll auch auf die Gewinnung internationaler Fachkräfte abgezielt werden.
Das BMFTR unterstützt vorwettbewerbliche Einzel- oder Verbundprojekte, die in diesem Kontext völlig neue oder wesentlich verbesserte Ansätze zur Entgegenwirkung des Fachkräftemangels, zur Wissensvermittlung, zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und zu einer breiten Schaffung von „Quantum Awareness“ bieten. Für eine Lösung der dargestellten komplexen Problemstellungen sind in der Regel inter- und multidisziplinäres Vorgehen insbesondere zwischen wissenschaftlichen und didaktischen Einrichtungen sowie eine enge Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen erforderlich, sodass bedarfsorientiert neue, verbesserte Konzepte gemeinsam entwickelt und gleichzeitig eine nachhaltige Verwertung der entwickelten Maßnahmen sichergestellt werden kann. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit soll durch die Fördermaßnahme ermöglicht werden.
Gefördert werden ausschließlich Vorhaben mit direktem Bezug zu den Quantentechnologien zweiter Generation.
Die möglichen Zielrichtungen sind dabei unter folgendem thematischen Dach gefasst: Entgegenwirken des Fachkräftemangels durch Maßnahmen für Schule, Hochschulen, Unternehmen und sonstige Ausbildungs- und Bildungsorte sowie Erzeugung einer „Quantum Awareness“.
Mögliche Themen sind:
- Entwicklung von Aktivitäten für die Physik mit dem Fokus auf Quantentechnologien als Angebot
- Innovative Konzepte für Angebote an Kinder und Jugendliche, mit Industriebezug und -beteiligung.
- Innovative Konzepte zu Gamification- und DIY-Ansätzen, die einen leichten Einstieg in die Thematik erlauben und vertieftes Interesse wecken.
- Konzeption und Durchführung von außerunterrichtlichen Schüler-Challenges beziehungsweise Wettbewerben.
Initiativen für Studierende:
- Entwicklung und pilotartige Durchführung von Vernetzungs- und Austauschformaten zwischen Industrie, Hochschulen und Akademischer Forschung, beispielsweise über Praktika, Akademien, Workshops sowie Austauschprogramme.
- Entwicklung und erstmalige Durchführung von Kurzprogrammen für MINT-Studierende, um Einblicke in mögliche Tätigkeitsfelder in den Quantentechnologien im Bereich Akademia, Industrie und Forschungseinrichtungen zu vermitteln.
- Konzeptionierung neuartiger und forschungsnaher, interdisziplinärer (Wahl-)Module für Studiengänge, Masterprogramme, Graduiertenschulen, insbesondere auch im Hinblick auf Systemingenieure und -ingenieurinnen.
- Neuartige kooperative Promotionsprogramme, Promotionskollaborationen, Promotionstandems und Buddy-Programme, um Fachkräfte zu gewinnen, nachhaltig mit der deutschen Industrie zu verknüpfen und die Attraktivität des Standorts Deutschland insbesondere für internationale Fachkräfte zu stärken.
Fortbildungen für Berufstätige:
- Konzeptionierung und Durchführung von neuartigen praxisorientierten Weiterbildungsformaten, die die „Quantum Awareness“ übergeordnet stärken
- Interdisziplinäre und forschungsnahe Weiterbildungsangebote (Upskilling), insbesondere auch mit Fokus auf Engineering-Aspekten
Projekte sind eingeladen, Maßnahmen zur Vernetzung der in dieser Richtlinie geförderten Projekte und Identifikation von Querschnittsthemen zwischen den geförderten Projekten sowie Organisation von Workshops und Netzwerkveranstaltungen mitzudenken. Innerhalb von Projekten können zudem Konzepte mitgedacht werden, die Weiterbildungsangebote vergleichbar machen und zur Vergleichbarkeit und Standardisierung bei der akademischen und beruflichen Ausbildung von Quantentechnologischen-Fachkräften beitragen.
Folgende Zielgruppen können dementsprechend dabei adressiert werden:
- Kinder und Jugendliche ab ca. 11 Jahren.
- Auszubildende in von Quantentechnologien berührten Fachrichtungen.
- Studierende fachnaher oder fachfremder Studiengänge mit interdisziplinärem Verknüpfungspotenzial.
- Arbeitnehmende in von Quantentechnologien berührten Fachrichtungen (auch Workforce-Reaktivierung, d.h. erfahrene ggf. bereits in Ruhestand befindliche oder abgewanderte reaktivierbare Fachkräfte).
- Breite Gesellschaft
Insbesondere soll geprüft werden, inwiefern Geschlechterunterschiede berücksichtigt und aktiv angesprochen werden müssen, um einen möglichst großen und diversen Talentpool zu aktivieren.
Die Aufzählung ist als beispielhaft und nicht vollständig anzusehen.
Bitte beachten Sie: Dies sind nur Auszüge aus der Bekanntmachung. Die rechtlich geltende Bekanntmachung finden Sie im amtlichen Teil des Bundesanzeigers.
Weiterführende Links
easy-Online
Das Internet-Portal für Skizzen, Anträge und Angebote Das elektronische Online-Antragssystem ist ein barrierefreies Internet-Portal zum Ausfüllen und Ausdrucken der Antragsformulare für Fördermittel des Bundes.
Formularschrank des BMFTR
Das BMFTR stellt seine für die Projektförderung relevanten Formulare, Richtlinien, Merkblätter, Hinweise und Nebenbestimmungen im Formularschrank zum Herunterladen zur Verfügung.