Die Entwicklung anwendungsbereiter Quantentechnologien ist abhängig von klugen Köpfen, die jeden Tag die Grenze des Möglichen verschieben und Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis bringen. Jedoch stellt der ausgeprägte Fachkräftemangel in den MINT-Berufen die Branche vor besondere Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ruft das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) regelmäßig Maßnahmen ins Leben, die Linderung bringen. Um zukünftig Synergien zu nutzen und Maßnahmen noch besser an aktuellen Bedarfen ausrichten zu können, hat das Ministerium nun die Fachkräfteagenda „Quantum Future Professionals“ veröffentlicht. Die Agenda stellt einen Fahrplan auf, der verschiedene Maßnahmen und Meilensteine vorsieht, um dem Fachkräftemangel in den Quantentechnologien entgegen treten zu können.
Roadmap und Meilensteine
Die Fachkräfteagenda sieht zwei Phasen für die Umsetzung verschiedener Handlungsfelder vor. Dabei besitzt sie zunächst eine Laufzeit von vier Jahren. In der ersten Umsetzungsphase (2025-2026) adressiert die Fachagenda mithilfe einer Fördermaßnahme konkrete Bedarfe, die sich aus vorherigen Gesprächen mit der Fachcommunity herausgebildet haben. Parallel dazu findet eine Begleitforschung in Form einer quantitativen und qualitativen Analyse des Fachkräftebedarfs sowie vorhandener (Weiter-)Bildungsangebote statt. Bereits die Zwischenergebnisse der Analyse fließen in die zweite Umsetzungsphase ein. Zunächst werden jedoch auch bestehende Maßnahmen, etwa die des Quantum Future Programms , anhand des bekannten Bedarfs weiterentwickelt und ausgebaut. Darüber hinaus soll die Realisierung weiterer Maßnahmen und Konzepte, beispielsweise Wettbewerbe, Stipendienprogramme oder öffentlichkeitswirksame Maßnahmen geprüft und ausgearbeitet werden.
Zu Beginn der zweiten Umsetzungsphase (2027) liegen bereits die Zwischenergebnisse der Bedarfsanalyse vor. Auf dieser Basis werden Maßnahmen weiter- bzw. neu entwickelt. Auch eine Folgebekanntmachung, die die erhobenen Bedarfslücken passgenau adressiert, ist angestrebt. Zudem werden realisierbare komplementäre Konzepte und Maßnahmen umgesetzt. Am Ende der zweiten Umsetzungsphase (2028) wird die Zielerreichung der Agenda kritisch geprüft und notwendige Folgemaßnahmen beschlossen.
Über beide Umsetzungsphasen hinweg finden darüber hinaus Fachkräftesymposien, Fachgespräche und Workshops zu spezifischen Themen statt, um flexibel auf veränderte Bedarfe und Dynamiken auf dem Arbeitsmarkt eingehen zu können. Auch Fragen zu einer verbesserten Immigration und Standort-Marketing-Strategie sowie zu relevanten Gender-Aspekten und Koordinierungs- sowie Standardisierungsfragen geht das BMFTR in beiden Phasen konstant nach.
Weitere Informationen
Mit der Fachagenda „Quantum Future Professionals“ setzt das BMFTR sein langjähriges Engagement im Bereich der Fachkräftesicherung fort. Mit vorausgehenden und parallelen Maßnahmen wie Quantum Aktiv, Quantum Future Education oder den Quantum Future Junior Research Groups setzt es sich für eine breitenwirksame Verankerung des Themas in der Gesellschaft ein und fördert die Konzeption von neuartigen Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie innovativer Outreach-Maßnahmen.
Die Fachkräfteagenda „Quantum Future Professionals“ steht unter den Dächern des Handlungskonzepts Quantentechnologien sowie der übergeordneten Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Die Maßnahmen innerhalb der Fachkräfteagenda sind so konzipiert, dass sie bereits vorhandene Initiativen, bspw. im Rahmen des MINT-Aktionsplan 2.0 komplementär ergänzen bzw. sinnvoll erweitern.