Erstellt von Quantentechnologien

Einen Spitzenplatz im Quantencomputing sichern

v.l.: Bundesministerin Anja Karliczek, Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft) und Peter Leibinger (Chief Technology Officer TRUMPF und Sprecher Programmausschuss Quantensysteme)

v.l.: Bundesministerin Anja Karliczek, Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft) und Peter Leibinger (Chief Technology Officer TRUMPF und Sprecher Programmausschuss Quantensysteme)
Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Forschung im Bereich Quantencomputing systematisch stärken und ausbauen. Dazu stellte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek heute in einer Pressekonferenz eine neue strategische Initiative zum Thema Quantencomputing vor.

"Das Rennen um die Technologie für den Quantencomputer ist nicht gelaufen. Wir haben in Deutschland und Europa eine exzellente Forschungslandschaft und damit beste Voraussetzungen, um in eine technologieoffene Entwicklung einzusteigen und parallel die notwendige Informatik auf den Weg zu bringen", sagte Karliczek im Rahmen der Pressekonferenz in Berlin. Gemeinsam mit Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, und Dr. Peter Leibinger, Chief Technology Officer der TRUMPF GmbH + Co.KG und Sprecher des Programmausschusses "Quantensysteme"*, gab sie einen Überblick über den Stand der Quantentechnologien in Deutschland und erklärte: "Wir sind in den Quantentechnologien, vornehmlich in der Quantensensorik und in der Quantenkommunikation, in Deutschland insgesamt sehr gut aufgestellt. Diese Bereiche werden wir auch weiterhin besonders fördern. Auf dem Feld des Quantencomputing werden wir die Förderung ausbauen."

Aus diesem Grund werde das Ministerium mit einer neuen Initiative die Forschung im Bereich Quantencomputing strategisch stärken und hierfür 300 Millionen Euro bereitstellen – zusätzlich zu den Mitteln für die bereits laufenden Initiativen im Rahmen des Programms „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“.

Ziel der neuen Initiative sei es, mit Industrie und Wissenschaft die beste Technologieplattform zu finden und zu entwickeln – und so ein leistungsfähiges Ökosystem für das Quantencomputing in Deutschland zu schaffen. Bei Algorithmen, Software und Anwendungen steige man sofort ein. Ein entsprechender Förderaufruf hierzu wurde bereits im Oktober 2019 veröffentlicht. Die Einreichung von Projektvorschlägen ist noch bis Ende Februar möglich. Im zweiten Schritt werde die Forschung zu Hardware und Bauelementen in den Mittelpunkt gestellt. Erste Förderaufrufe hierzu sollen in Kürze veröffentlicht werden.

Bei der neuen Quantencomputing-Initiative gehe es auch darum, technologische Unabhängigkeit für den Standort Deutschland zu sichern, das heißt neben der Software auch die nötige Hardware für funktionsfähige Quantencomputer vor Ort zu entwickeln. Außerdem sei es wichtig, die nötigen Fachkräfte für Quantentechnologien auszubilden, besonders in den anwendungsnäheren Fachdisziplinen wie den Ingenieurwissenschaften oder den Informationstechnologien. "Quantentechnologien sind real und haben das Labor verlassen", fasste Peter Leibinger die Situation zusammen. "Aber es braucht noch viel Forschung, eine gute Koordination und eine Priorisierung, die wir immer wieder hinterfragen müssen. Und wir müssen jetzt damit anfangen."

*Der Programmausschuss "Quantensysteme" ist das Beratungsgremium des BMBF für die Programme "Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt" und "Photonik Forschung Deutschland". Der Ausschuss setzt sich aktuell aus 15 Mitgliedern aus Industrie und Forschung zusammen.

Zurück